Regierungskoalition bringt Waldschutzmaßnahmen für alle Eigentumsarten auf den Weg

Mit der gemeinsam mit der CDU-Fraktion vereinbarten Novelle des Forsterrichtungsgesetzes und einem Entschließungsantrag der Fraktionen DIE LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN soll kommende Woche im Thüringer Landtag ein Paket zum Schutz des Waldes in allen Eigentumsformen auf den Weg gebracht werden.

Die Wälder in Thüringen sind aktuell von Sturm, Dürre und Insektenbefall in einem nie da gewesenen Ausmaß geschädigt und gefährdet. Das Forstliche Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha hat im Frühjahr 2020 die 100-fache Menge an überwinternden Borkenkäfern im Vergleich zum langjährigen Mittel festgestellt. Diese werden sich dieses Jahr voraussichtlich wieder in drei Generationen vermehren und damit mehr Schaden anrichten, als schon in den Jahren 2018 und 2019.

Der Holzmarkt ist weitgehend zusammengebrochen. Die dadurch fehlenden Holzerlöse können nun nicht für die Kalamitätsbekämpfung und den Waldumbau verwendet werden.

Dazu äußern sich die forstpolitischen Sprecher*innen der rot-rot-grünen Koalitionsfraktionen:

Marit Wagler, Fraktion DIE LINKE:

„Der Wald in Thüringen kann nur als Ganzes betrachtet und gerettet werden. Eine Förderung des Waldumbaus in allen Waldbesitzarten tut allein deshalb Not, weil der Wald in seinen Funktionen als Ökosystem nicht unterscheidet, wem er gehört. Der flächendeckende Waldumbau ist eine langfristige Investition. Wenn wir nicht jetzt handeln, werden die Folgekosten katastrophal sein.“

Lutz Liebscher, SPD-Fraktion:

„Wir haben nicht nur den Landeswald im Blick, sondern auch die kommunalen und privaten Waldbesitzer. Auch sie brauchen Soforthilfen, die ihrem Namen gerecht werden. Die geltenden Förderbedingungen setzen eine Vorfinanzierung und Eigenanteile voraus. Beides ist von den Betrieben kaum noch leistbar, da deren finanziellen Reserven angesichts der vergangenen zwei Jahre aufgebraucht sind. Deshalb wollen wir schnelle Hilfe auch für den Privatwald und den Kommunalwald leisten.“

Babett Pfefferlein, Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN:

„Wir begrüßen deshalb, dass der Bund im Zusammenhang mit dem Corona-Konjunkturprogramm finanzielle Unterstützung für den Wald angekündigt hat. Diese Bundeshilfen werden jedoch nicht ausreichen. Die Landesregierung sollte daher ein eigenes Notprogramm aufstellen, dass mit den Mitteln des Bundes kofinanziert wird.“

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