Gesundheitstour durch Nordthüringen endete in Nordhausen

Es gibt viel zu tun, um die Bedingungen in Gesundheitswesen und Pflege zu optimierenUm sich vor Ort ein Bild von Gesundheitswesen und Pflege zu machen, tourte Babett Pfefferlein, gesundheits- und sozialpolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, in den letzten zwei Wochen durch Nordthüringen.
Die Tour gewährte tiefe Einblicke in die Strukturen unseres komplexen Gesundheits- und Pflegesystems. Vor allem im ländlich geprägten Kyffhäuserkreis gibt es Probleme bei der medizinischen Versorgung. Schwierigkeiten bereiten die überbordende Bürokratie, Probleme bei der Fachkraftgewinnung sowie die unterschiedliche Auslegung von Gesetzen und Regelungen seitens der Krankenkassen, Pflegekassen und medizinischen Dienstleister. Gemeinsam mit unseren Regierungspartnern wollen wir in Thüringen einen zukunftsfähigen, passgenauen Rahmen für alle Akteure gestalten.“
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei all denjenigen bedanken, bei denen ich zu Gast sein durfte. Diese Form des Dialogs in den Politikfeldern, für die ich zuständig bin, werde ich auch in Zukunft weiterführen“, schließt Pfefferlein.

Tour-Etappen im Überblick:
Karl Marien Haus in Ebeleben: Hier stand die Frage der Betreuung von Menschen mit Behinderung, die das Rentenalter erreicht haben, im Vordergrund. Weder Pflege- noch Krankenkassen übernehmen anfallende Kosten, wenn diese Menschen nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben – zum Beispiel in speziellen Werkstätten – weiterhin Unterstützung in ihrem Alltag benötigen. Nach aktueller Regelung müssten sie mit 65 Jahren in ein Seniorenheim umziehen.

Physiotherapie-Praxis in Gehofen: Hier stand die Frage der Ausbildung von Fachkräften und deren Chancen auf einen attraktiven Praktikums- und Arbeitsplatz im Mittelpunkt.
Schlosshotel Am Hainich“ in Sondershausen: Dieser Besuch zeigte, dass der Sondershäuser Bildungsverein als Anbieter von integrativen Arbeitsplätzen vorbildliche Bedingungen auch für Menschen mit Behinderungen geschaffen hat und den inklusiven Gedanken täglich lebt.
Landhebamme Christiane Schüller: Bürokratie und enorm hohe Versicherungsbeiträge machen den Beruf zunehmend unattraktiv und führen zu einer drohenden Unterversorgung gerade im ländlichen Raum.
Allgemeinmedizinische Praxis in Ebeleben: Hier wurde deutlich, dass eine gute Netzwerkstruktur, die Arztpraxen, Therapiemöglichkeiten und Apotheken einbindet, dazu führt, dass Familien und auch ältere Menschen in der Region eine gute medizinische Versorgung vorfinden.
Ambulanter Pflegedienst in Sondershausen: Herzlichkeit, Menschlichkeit und wertschätzender Umgang mit den Klienten machten den enormen Zeitdruck, unter dem die Pflegerinnen und Pfleger stehen, wieder wett. Das als Kabinettsentwurf vorliegende Pflegestärkungsgesetz II soll unter anderem dazu führen, dass der Bürokratie-Wahnsinn ein Ende hat.
DRK-Krankenhaus in Sondershausen: Auch dem Patienten kommt im Gesundheitssystem eine wichtige Rolle zu: Nicht jeder Schnitt in den Finger rechtfertigt den Einsatz eines Rettungswagens. Mehr Kostentransparenz könnte helfen, die Eigenverantwortung zu stärken. Die Spezialisierung der Häuser im Klinikverbund kann dazu führen, Kosten zu sparen und die Qualität der Leistungen zu erhöhen.
Gemeinnützigen Fördergesellschaft Arbeit und Umwelt (FAU) in Sondershausen: Die ansässige „Tafel“ stößt aufgrund der steigenden Gästezahlen an ihre Kapazitätsgrenzen. Hier könnte ein genehmigter Lottomittelantrag für die Anschaffung moderner Kühltechnik schnell und unbürokratisch Abhilfe schaffen.
Pflegestützpunkt des Kyffhäuserkreises: Die Kooperation von Kommune und Kassen stand im Zentrum der Gespräche. Das Resümee nach einem Jahr Arbeit: Der Beratungsbedarf bei Betroffenen und ihren Familien ist enorm, die Arbeit des Pflegestützpunktes umso wichtiger.
Senioren-Wohngemeinschaft „Grimmelhof“ in Nordhausen: Das Konzept aus selbstbestimmten Wohngemeinschaften älterer Menschen wird in Zeiten des demographischen Wandels immer bedeutender. Ebenfalls im Haus befindet sich eine Tagespflege, in der auch Menschen mit Demenzerkrankung betreut werden. Während einer Informationsveranstaltung zu den Pflegestärkungsgesetzen I und II haben Betroffene und Angehörige die Gelegenheit genutzt, ihre Sorgen und Nöte zu formulieren.



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